In für die Immobilienbranche schwierigen Zeiten konnte die Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach (EWMG) das Geschäftsjahr 2022 positiv abschließen. Neue Wohnbaugrundstücke wurden verkauft, Projekte wie der Neubau am Hauptbahnhof Rheydt sind vorangekommen. 2023 setzt die EWMG gemeinsam mit der Verwaltung alles daran, Impulsprojekte in Mönchengladbach weiter voranzutreiben und neuen Wohnraum zu schaffen.

Die Umsatzerlöse lagen im Jahr 2022 mit 16 Mio. € über Vorjahresniveau (2021: 12,4 Mio. €), allerdings knapp 2,5 Mio. € unter Plan. Das Geschäft mit Vermietung und Verpachtung blieb mit prognostizierten 4,7 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr konstant (2021: 4,5 Mio. €). „Die Krise im Immobiliensektor führt bei der EWMG zu Einbrüchen bei der Wirtschaftlichkeit“, erläutert Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der EWMG-Geschäftsführung. „Wir konnten die geplanten Verkaufserlöse nicht im vollen Umfang erzielen, auch das Transaktionsvolumen der An- und Verkäufe ging im Vergleich zum Vorjahr um knapp 3 Mio. € zurück. Aufgrund der hohen Kosten und Unsicherheiten in der Baubranche stellen Investoren ihre Projekte „on hold“; private Häuslebauer ziehen ihr Gebot zurück.“ Für 2022 erwartet Schückhaus daher ein negatives Betriebsergebnis von rund -400.000 €, aber einen Jahresüberschuss von 2,1 Mio. €. Hier schlägt vor allem die NEW-Dividende zu Buche.

Weiterer Wohnraum
Der Wohnbau in Mönchengladbach schreitet unterschiedlich voran. Während es bei einigen innerstädtischen Quartiersentwicklungen zu Verzögerungen kommt, gehen die Bauarbeiten in der Seestadt weiter. Die ersten 248 Wohnungen sind gebaut und einige Mieter bereits eingezogen, der zweite Bauabschnitt folgt. Die Wohnentwicklungen inklusive öffentlich gefördertem Wohnraum an der Waldhausener Straße und im Croonsquartier nehmen ebenfalls Fahrt auf. „Das sind gute Nachrichten und wichtige Zeichen für Mönchengladbach in schwierigen Zeiten. Wir setzen alles daran, die geplanten Projekte weiter voranzutreiben, denn wir brauchen private und gewerbliche Investoren, um Wohnen für alle in der Stadt zu schaffen“, betont Janann Safi, Aufsichtsratsvorsitzender der EWMG. Die Zahlen unterstreichen die Aussage: Die EWMG investierte 2022 insgesamt 7,3 Millionen Euro und Bau- und Erschließungsmaßnahmen.

Private Bauherren kamen im vergangenen Jahr in zwei Baugebieten zum Zuge. Mit dem zweiten Bauabschnitt in Bettrath und dem Baugebiet Kruchenstraße in Giesenkirchen hat die EWMG knapp 50 Grundstücke vermarktet. Bis auf sieben Reservierungen an der Kruchenstraße und eine in Bettrath sind alle Flächen verkauft. Ende 2023 folgen weitere Baugrundstücke in Venn (Baugebiet Hamerweg/Stationsweg). In Reihen- und Mehrfamilienhäusern werden ca. 100 Wohneinheiten realisiert. Im Sommer starten hier zudem die Baumaßnahmen für den zentralen Spielplatz für den Stadtteil Venn. Für 2024 ist die Vermarktung der bis zu 15 Einfamilien- und Doppelhausgrundstücke im Los 1 des REME-Areals geplant.

Impulse für die Innenstadt
Am Mönchengladbacher Bahnhof entsteht bis Ende 2024 der neue ZOB (Zentrale Omnibus-Bahnhof). Hier entsteht ein moderner, leistungsstarker und bedarfsgerechter Mobilitätshub. „Das ist ein wichtiger Schritt, um den Europaplatz als Ganzes neu auszurichten und damit gerade an dieser prominenten Stelle Stadtreparatur zu betreiben“, sagt Stadtdirektor Dr. Gregor Bonin und nimmt in dem Zusammenhang auch Bezug zum Projekt 19 Häuser, das in unmittelbarer Nachbarschaft entstehen soll – auch wenn die langjährigen Verhandlungen mit dem Investor BEMA abgebrochen wurden. „Unser Ziel ist es nach wie vor, den seinerzeit gekürten Entwurf des Hamburger Büros KBNK Architekten umzusetzen.“ Denkbar seien sowohl getrennte Entwicklungen auf den städtischen und den BEMA-Flächen als auch die Realisierung aus einer Hand durch einen Dritten. „Ein attraktives gemischtes Quartier in direkter Nähe zum Hauptbahnhof als neues Eingangstor für Mönchengladbach strahlt auf das Image der Gesamtstadt aus. Gerade in schwierigen Zeiten können wir damit nachhaltige Zeichen setzen.“

Gleiches gilt für die Pläne an der Hindenburgstraße, die Einkaufsmeile mit dem geschichtsträchtigen Abteiberg durch eine Sichtachse zu verbinden. Die Planungen für den dafür notwendigen Durchbruch zum Museum Abteiberg sind inzwischen weiter fortgeschritten. Den entsprechenden Förderantrag für die Aufwertung des Stadtquartiers Obere Hindenburgstraße will die Stadt im Herbst 2023 einreichen. „Architekt Hans Hollein hatte die unmittelbare Anbindung des Museums Abteiberg an die Hindenburgstraße selbst geplant, was bislang bedauerlicherweise nicht umgesetzt werden konnte“, erläutert Bonin. Mit dem Abriss der Gebäude an der Hindenburg- und Krichelstraße, die sich bereits in städtischem oder EWMG-Eigentum befinden, und der Aufwertung der Hindenburgstraße an dieser Stelle würde eine großzügige Freifläche entstehen, die ein attraktives, grünes und offenes Entrée zum Museum bietet und damit nicht nur Holleins Museumsidee vollendet. „Eine der wichtigsten stadtplanerischen Aufgaben der nächsten Jahre und Jahrzehnte wird es sein, Aufenthaltsqualitäten in der Innenstadt zu schaffen, um diese zukunftsfest aufzustellen und als attraktiven zentralen Ort für Einkaufen, Dienstleistung, Gastronomie und Wohnen langfristig zu sichern.

Fortschritt im Hochbau
Am Hauptbahnhof in Rheydt investiert die EWMG selbst. Im April feierte sie mit allen Mitstreitern des neuen Empfangsgebäudes Richtfest. Dr. Schückhaus schlug symbolisch den letzten Nagel ein, bevor in Kürze der Innenausbau sowie die Gewerke Fassade und Elektro starten. „Es ist schön zu sehen, dass die Entwicklung am Hbf. Rheydt nach vielen Jahren der Verhandlung, Diskussion und Vorarbeit nun wirklich Gestalt annimmt“, so Schückhaus. Zudem sei das Projekt trotz der aktuell schwierigen Zeiten in der Baubranche im Zeitplan. „Wir setzen ein sichtbares Zeichen für den Stadtteil Rheydt und damit für die Gesamtstadt.“ Hier entstehen zudem einzigartige Arbeitsplätze – moderne, helle Büroräume und Handelsflächen, ein begrünter Innenhof, Einzelhandel vor der Tür und die perfekte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Schückhaus resümiert: „Wir bleiben dran, Mönchengladbach für die Menschen weiterzuentwickeln.“

EWMG-Führungsriege: Vorstandsvorsitzender Dr. Ulrich Schückhaus (oben rechts, unten links), Aufsichtsratsvorsitzender Janann Safi (Mitte), EWMG-Geschäftsführer und Stadtdirektor Dr. Gregor Bonin (oben links, unten rechts)

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