Nach über vier Jahren Verhandlung mit der BEMA-Gruppe zum Kaufvertrag des städtischen Grundstücks für die Umsetzung des Projekts „19 Häuser“ konnte keine Einigung erzielt werden. Die städtische Entwicklungsgesellschaft (EWMG) und die Stadt suchen vor diesem Hintergrund nach alternativen Lösungen für eine getrennte Realisierung des 2017 gekürten Entwurfs. Bis dahin werden auch Möglichkeiten für eine Zwischennutzung der städtischen Flächen gesucht. Das Projekt „19 Häuser“ in exponierter Innenstadtlage vor dem Mönchengladbacher Hauptbahnhof ist somit noch nicht vom Tisch und kann auch unter den neuen Voraussetzungen noch umgesetzt werden.

Nach der Übernahme von Haus Westland durch die BEMA-Gruppe im Jahr 2018 wurden sowohl der Kaufvertrag als auch der städtebauliche Vertrag zwischen EWMG, Stadt Mönchengladbach und BEMA weitestgehend ausverhandelt. Mit Beginn des Ukraine-Krieges und den damit verbundenen Baupreis- und Zinsentwicklungen waren die Gespräche aber ins Stocken geraten.

Das Gesamtareal besteht laut Bebauungsplan aus dem Grundstück mit Haus Westland und den vorgelagerten städtischen Flächen (Höfe 3 und 4). Die wesentlichen offenen Knackpunkte des Kaufvertrags betreffen die Verpflichtung der BEMA zum Abriss von Haus Westland und zur Realisierung der Höfe 3+4 durch eine entsprechende Bauverpflichtung. Hier hatten die Stadt Mönchengladbach und die EWMG weitreichende Vorschläge gemacht, die die geänderten Rahmenbedingungen seit Beginn des Ukraine-Kriegs berücksichtigen. Allerdings konnte man sich nicht auf einen vertretbaren Zeitplan und Rückübertragungsvereinbarungen für den Fall einigen, sollte die BEMA ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. „Wir sehen daher leider keine Basis mehr für weitere Gespräche mit der BEMA und werden nun nach Lösungen für getrennte Entwicklungen suchen“, sagt Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der EWMG-Geschäftsführung.

Eines der Argumente der Jury für den 19-Häuser-Entwurf des Hamburger Büros KBNK Architekten war die Flexibilität der vier Höfe, die die Möglichkeit bietet, auf geänderte Rahmenbedingungen rund um die Nutzungsbausteine reagieren zu können. „Das kommt uns jetzt zugute, wenn wir Optionen prüfen, zwei der Höfe auf der städtischen Fläche zwischen ZOB und Haus Westland zu realisieren“, erläutert Schückhaus zur getrennten Entwicklung des Areals. „Wir werden alles daransetzen, dass es zu einer Umsetzung des städtebaulich bedeutenden Siegerentwurfs auf Basis des Bebauungsplans durch die getrennte Entwicklung kommt“, so Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin. Auf den städtischen Flächen können laut Bebauungsplan im ersten Schritt zwei Höfe des Entwurfs realisiert werden. Eine Zeitschiene liegt angesichts der aktuellen Entwicklung noch nicht vor. Die Pläne sehen nach Abriss der maroden Schrottimmobilie ein neues attraktives Eingangstor für Mönchengladbach aus Dienstleistungsangeboten, Büros, Wohnen, Einzelhandel und Gastronomie vor.

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