Jetzt ist es offiziell. Der Deutsche Hockey-Bund e.V. (DHB) wird das geplante neue Nationale Hockey- Trainingszentrum betreiben. Die Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach mbH (EWMG) erweitert den Hockeypark im Nordpark dafür um eine Sportschule und eine ganzjährig bespielbare Kaltlufthalle. Wie das Trainingszentrum aussehen wird, präsentiert die EWMG während der Hockey-Europameisterschaft auf dem Areal der künftigen Kaltlufthalle. Zum Start des Turniers unterschrieben heute Martin Schultze, Geschäftsführer der DHB Sportschule GmbH (100prozentige Tochtergesellschaft des DHB), und Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der EWMG-Geschäftsführung, den Pachtvertrag. Ein wichtiger Impuls für Mönchengladbach, den Hockeysport und die gesamte Region.
„Mit dem Nationalen Trainingszentrum rückt Mönchengladbach in den Fokus der internationalen Hockey-Community und Sportelite. Wir werden weitere Turniere nach Mönchengladbach holen und über die Sportschule nicht nur Hockeyteams am Niederrhein begrüßen. Das Trainingszentrum kann zudem Impulse für weitere Investitionen im Sport- und Erlebnisbereich geben und damit langfristig Jobs schaffen und erhalten“, sagt Schückhaus. Ziel des Vorhabens ist es, ein Zuhause für die deutschen Nationalmannschaften und den Hockey-Nachwuchs aufzubauen, in dem ganzjährig optimale Trainingsbedingungen gegeben sind. Wie bereits die beiden bestehenden Plätze soll auch die neue Kaltlufthalle mit einem Olympia-Rasen und zusätzlich mit einem Bewässerungssystem und einer Rasenheizung ausgestattet werden, sodass die DHB- und andere Hockeyteams wetterunabhängig immer unter Wettkampfbedingungen trainieren können. Aber auch Vereinsmannschaften und andere Nationalmannschaften können das Leistungszentrum nutzen. Zudem gibt es ein gewisses Kontingent für touristische Übernachtungsgäste, wenn die Sportschule nicht von Sportlerinnen und Sportlern genutzt wird.
„Dieses Zentrum wird aber nicht nur ein Ort des Trainings, sondern ein Zuhause für Leistung, Gemeinschaft und Entwicklung sein“, sagt Henning Fastrich, Präsident des Deutschen Hockey-Bund. „Unsere Vision ist klar: Wir wollen unseren Nationalteams, dem Nachwuchs und unseren Trainerinnen und Trainern optimale Bedingungen bieten, um den Hockeysport auf internationalem Topniveau weiter zu etablieren. Mit diesem Neubau schaffen wir genau das – einen Ort, an dem Talente gefördert, Perspektiven geschaffen und Träume Wirklichkeit werden können.“
Das Projekt soll zum Großteil mit ZRR-Mitteln realisiert werden. Die EWMG hat den Förderantrag für die Gesamtmaßnahme und die Bauanträge für die Neubauten bereits eingereicht. Der Förderbescheid wird in den nächsten Wochen erwartet.
Neubauten des Nationalen Hockey-Trainingszentrums
Ergänzend zu den beiden bestehenden Hockeyplätzen und dem Verwaltungsgebäude des DHB entsteht auf einer Fläche von gut 3.000 Quadratmetern eine Sportschule mit 48 Zimmern, Schulungsräumen, Platz für Fitness- und Krafttraining und Physiotherapie. Den europaweiten Wettbewerb konnte 2020 Otten Architekten für sich entscheiden. „Das ist für uns ein spannendes und nicht alltägliches Projekt. Unser Entwurf nimmt mit vielen Details den Hockeysport und das Stadion am Hockeypark in den Blick, z.B. durch den in das oberste Geschoss verlegten Fitnessbereich. Aus dem Rooftop-Areal haben die Athletinnen und Athleten einen direkten Blick auf die Spielstätten“, sagt Fritz Otten, Geschäftsführer von Otten Architekten.
Angrenzend an das Haupthockeyfeld errichtet PA+ zudem auf knapp 11.000 Quadratmetern eine sogenannte Kaltlufthalle mit einem ganzjährig bespielbaren Platz nach Maßgabe der gültigen Richtlinien und Forderungen des Welthockeyverbandes. Die Halle ist für Feldhockey in der geplanten Form bisher einzigartig in Europa. „Mit unserer Holz-Stahlkonstruktion und den Membraneindeckung kombinieren wir in der architektonisch-gestalterischen und funktionalen Umsetzung Leichtigkeit, Nachhaltigkeit und innovative Sportstättenbauweise“, sagt Wolfgang Berge, Geschäftsführer von PA+.
Visualisierungen der beiden Neubauten sind während der Hockey-EM in einem Container auf dem Areal der künftigen Kaltlufthalle zu besichtigen. Nach dem Kick-off-Event für geladene Gäste aus Politik, Presse und Hockey-Community am 8. August wird der Ausstellungscontainer ab dem 9. August an allen Spieltagen für Besucherinnen und Besucher geöffnet, jeweils vor dem jeweiligen Deutschlandspiel des Tages bzw. vor den Finalspielen (Öffnungszeiten: 9. August 15:30-17:45, 10. August 12:00-14:45, 11. August 18:30-20:15, 12. August 17:30-19:15, 13. August 18:00-19:45, 14./15. August 15:30-16:45 und 18:30-19:30, 16. August 13:30-15:15, 17. August 12:30-14:15).
Pachtvertrag mit dem DHB
Laut Pachtvertrag mietet die DHB Sportschule GmbH die Sportschule und die Kaltlufthalle zur alleinigen Nutzung an und trägt neben der Miete auch alle Betriebs-, Instandhaltungs- und Nebenkosten. „Den Pachtzins haben wir darauf abgestimmt“, so Schückhaus. „Dieser sogenannte Triple-Net-Vertrag ist der Tatsache geschuldet, dass vor allem die Kaltlufthalle hockeyspezifische Systeme beispielsweise für Rasenbewässerung und Lüftung braucht. Wartung und Instandhaltung liegen damit beim DHB in den besten Händen.“ Dem DHB wiederum gibt die Lösung mehr Kontrolle über die Betriebskosten, für die er selbst verantwortlich ist.
Der Pachtvertrag tritt mit Übergabe der fertigen Gebäude – voraussichtlich 2027 – in Kraft und läuft über 20 Jahre mit zwei Verlängerungsoptionen um je fünf Jahre. Baustart ist für Ende 2025 (Sportschule) bzw. Anfang 2026 (Kaltlufthalle) geplant, vorausgesetzt Förderantrag und Bauantrag wurden bis dahin positiv beschieden.

Unterzeichnung des Pachtvertrags: v.l. Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der EWMG-Geschäftsführung, Martin Schultze, Geschäftsführer der DHB Sportschule GmbH und Henning Fastrich, Präsident des Deutschen Hockey-Bund (© EWMG/Albuquerque)

Der HockeyPark mit der neuen Sportschule und der neuen Kaltlufthalle (© EWMG/Baugenehmigungen.net)