Im Forschungsprojekt SkyCab entwickelt ein breit aufgestelltes Konsortium unter Leitung der FH Aachen ein Flugtaxi mit dazugehörigem Mobilitätskonzept für die innereuropäische Modellregion zwischen Maas, Rhein und Ruhr. SkyCab soll einen dezidierten Beitrag zur Mobilitätswende in der Region leisten und durch die Nutzung des Luftraums zu einer sehr schnellen, sauberen und effizienten Mobilität beitragen.

Am Flughafen Mönchengladbach (MGL) wird im Rahmen des Forschungs-projekts eine Stelle besetzt. Im Fokus steht die Frage, wie ein solches Flugtaxi in den aktiven Luftraum und die Kontrollzone des Flughafen Düsseldorf einerseits und in die Mobilitätsangebote und -infrastruktur von Mönchengladbach andererseits integriert werden kann. Der MGL ist damit nicht nur Standort für die Forschung, sondern auch potenzieller Abflugort eines SkyCabs.

Am 14. Februar überreichte Bundesminister Andreas Scheuer dem Konsortium einen Zukunftsscheck zum Projektstart (siehe Bild unten, ©BMVI). Das Forschungsprojekt wird in den nächsten drei Jahren im Rahmen des Ideen- und Förderaufrufs zum Thema unbemannte Luftfahrtanwendungen und individuelle Luftmobilitätslösungen (UAS, Flugtaxis) mit insgesamt 2,6 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Bundesminister Andreas Scheuer betont: “Drohnen und Flugtaxis haben ein enormes Zukunftspotential. Das zeigen die vielen visionären Ideen und Innovationen ‚Made in Germany‘ aus unserem Ideen- und Förderaufruf. Ob als vielseitiges Werkzeug für Feuerwehr und Polizei, als Verkehrsmittel oder zum Transport für lebenswichtige Medizingüter – die Anwendungsmöglichkeiten sind riesig. Wir wollen die Technologie deshalb aus dem Labor in die Luft bringen. Zugleich behalten wir die Risiken fest im Blick – mit wirksamen technischen Lösungen. Mit unserem Ideen- und Förderaufruf bringen wir schon heute Dynamik in die Mobilität von morgen.“

Daran, die Technologie vom Labor in die Luft zu bringen, arbeitet auch das SkyCab-Team. Damit das gelingt, erarbeiten die Projektpartner in den nächsten drei Jahren ein digitales Geschäftsmodell und definieren wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle regionale Reiserouten für das Flugtaxi. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden technische Lösungen für die Entwicklung des SkyCab gesucht. Ein besonderes Augenmerk liegt hier auf den Erwartungen der Bevölkerung an Sicherheit und Komfort.

Mobilitätsgrenzen komfortabel und sicher überwinden

Das Projektkonsortium, bestehend aus der FH Aachen, Braunwagner GmbH, OECC Concepts & Consulting GmbH, MOQO Digital Solutions GmbH, RLE INTERNATIONAL GmbH, FEV Vehicle GmbH, der Flughafengesellschaft Mönchengladbach GmbH (im Bild unten: Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus (l.) und Bundesminister Scheuer, ©BMVI) sowie der Stadt Aachen mit dem Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Europa, entwickelt das SkyCab und erarbeitet Szenarien für dessen sinnvollen Einsatz in der Region Nordrhein-Westfalen und der EUREGIO. Die wissenschaftliche Leitung des Projektes übernimmt die FH Aachen mit drei Fachbereichen sowie den Forschungskompetenzen Flugzeugbau, Automobiltechnik, Energiespeichersysteme, Multi-Media und Kommunikation sowie Verkehrsraumplanung. Durch die weiteren, assoziierten Partner Rheinland Air Service, Stadt Mönchengladbach, Nahverkehr Rheinland und FEV Consulting wird das Projekt unterstützt.

Ein zentrales Anliegen des Projektes ist es herauszufinden, wie SkyCab sinnvoll mit der bestehenden Verkehrsinfrastruktur vernetzt werden kann. Auf Basis einer Analyse regionaler Verkehrsdaten identifizieren die Projektpartner Strecken und Nutzergruppen für eine effiziente Nutzung des SkyCab sowie städtische Bereiche, in denen Flugtaxis potentiell starten und landen sollten, um einen wesentlichen Zeitvorteil gegenüber anderen Verkehrsmitteln sicherzustellen. Auf Basis einer daraus abgeleiteten „Mobilitätsmission“ wird das neuartige, modular aufgebaute Lufttaxi SkyCab konzipiert. Erste Forschungsarbeiten aus einer zuvor durchgeführten Pilotstudie, die ebenfalls vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wurde, zeigen, dass das SkyCab mit bis zu vier Sitzplätzen, einer Reichweite von etwa 100 km sowie einer Reisegeschwindigkeit von ca. 240 km/h eine attraktive Alternative zum Individualverkehr auf Strecken zwischen den Städten Nordrhein-Westfalens und der EUREGIO werden kann. Während der Ausarbeitung fließen aktuelle Kenntnisse aus dem Automobilbau in die Konstruktion mit ein. Ein besonderer Stellenwert wird neben geringen Emissionen auf sehr hohe Sicherheitsstandards, Reisekomfort und erschwingliche Kostenstrukturen gelegt. SkyCab liefert wissenschaftliche Antworten in der öffentlichen Diskussion über den Nutzen von Flugtaxis. In der Entwicklung des Flugtaxi-Konzepts bauen die Projektpartner auch auf die Schaffung eines gesellschaftlichen Dialogs, welcher in regelmäßigen öffentlichen Veranstaltungen geführt wird.

Ideen- und Förderaufruf des BMVI:

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) unterstützt im Rahmen des Förderaufrufes „Unbemannte Luftfahrtanwendungen und individuelle Luftmobilitätslösungen“ Unternehmen, Start-Ups, Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Kommunen, um innovativen Anwendungen den Weg aus dem Labor in den Luftraum zu bereiten. Bislang werden über 30 Studien, Pilotprojekte und mehrjährige Forschungsvorhaben gefördert. Insgesamt werden im Haushalt des BMVI für die Jahre 2019 bis 2022 hierfür 29 Millionen Euro bereitgestellt. Weitere Informationen unter: www.bmvi.de/luftmobilitaet

Bundesminister Andreas Scheuer begutachtet das Modell des SkyCabs (©BMVI).

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