Nach fünfwöchiger Corona-bedingter Pause nehmen die Flugschulen am Flughafen Mönchengladbach (MGL) ihren Betrieb wieder auf. Damit ist der Flugplatz mit Wartung, Schulung und Forschung wieder voll betriebsfähig.
Mit 8.734 Flugbewegungen erzielte der Flughafen Mönchengladbach im ersten Quartal 2020 ein Plus von 11,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, obwohl der Flugbetrieb seit Mitte März Corona-bedingt stark reduziert wurde. Hier hat vor allem die temporäre Schließung der Flugschulen zu Buche geschlagen, die im Normalfall mehr als 60 % der Flugbewegungen ausmachen. Zum 22. April haben die Flugschulen ihren Betrieb mit Genehmigung der Luftfahrt- und Ordnungsbehörden wieder aufnehmen können.
Der Flugplatz MGL war durchgehend ohne Einschränkung geöffnet. „Wir sind froh, dass jetzt wieder alle an Bord sind und wir die Durststrecke ohne Corona-Hilfen vom Staat überstanden haben“, sagt Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der Flughafengesellschaft. Der Grund: Der MGL ist breit aufgestellt. Er ist nicht nur Standort von vier Flugschulen, sondern zudem einer der größten Serviceflughäfen Deutschlands und beheimatet neben privatem und gewerblichem Flugbetrieb auch das Forschungsprojekt zum Flugtaxi SkyCab.
„Dies alles sind unverzichtbare Segmente der Luftfahrt“, erläutert Geschäftsführer Franz-Josef Kames. „Hier werden zukünftige Piloten ausgebildet und innovative Mobilitätskonzepte für die Region entwickelt. Damit leistet der Flughafen Mönchengladbach einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und die Wirtschaft von morgen.“
Grundvoraussetzung dafür ist die Ausstattung des MGL mit einer Kontrollzone und Instrumentenflugbetrieb. Für Privat- und Geschäftsflieger ist ein kontrollierter Luftraum genauso wichtig wie für den reibungslosen Ablauf der Flugstunden im Ausbildungsbetrieb. Wenn die Flughafengesellschaft auch keine Hilfen für die Corona-bedingten Ausfälle beantragt hat, so wünscht sich die Geschäftsführung beim Thema Flugsicherung grundsätzlich mehr finanzielle Unterstützung vom Bund – analog zu anderen Flugplätzen, die laut Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Gründen der Sicherheit und aus verkehrs-politischem Interesse gefördert werden.
„Die Lage des Flugplatzes Mönchengladbach in einem der größten Ballungsräume Europas mit der Nähe zu mehreren Flughäfen in Nordrhein-Westfalen und den benachbarten Niederlanden sowie dem damit stark frequentierten Luftraum macht die Kontrollzone am MGL zu einem wichtigen Sicherheitsfaktor“, erläutert Kames. In der Praxis seien die Kontrollzonen Düsseldorf und Mönchengladbach als Einheit zu betrachten, die mit entsprechendem flugsicherungstechnischen Aufwand eng zusammenarbeiten müssen, um einen sicheren, geordneten und effizienten Flugverkehr im Ballungsraum Rhein-Ruhr – inklusive einer Prioritätenregelung für den Flughafen Düsseldorf – zu gewährleisten.
© Petra Drumm