Fairer Handel ist längst ein Thema in Mönchengladbach. Seit die Stadt 2016 mit dem Titel Fairtrade-Town ausgezeichnet wurde und diesen wegen der guten Entwicklung im März dieses Jahres auch erneuert bekam, gelangt fairer Handel mehr und mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Hier findet sich die Stadt in guter Gesellschaft: Über 2.000 Fairtrade-Towns rund um den Globus tragen den Titel, darunter London, Brüssel, Rom, San Francisco und Kopenhagen, seit letztem Monat auch Berlin. Unterstützt wird die Stadt in ihren Aktivitäten durch zahlreiche Vereine und Organisationen, den Eine Welt Laden-, Verbände, kirchliche Einrichtungen, Unternehmen, Kitas, Schulen und die Hochschule Niederrhein.

Heute konnte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners weitere neun Partner in der Kulturküche in der Waldhausener Straße mit einer Urkunde auszeichnen: die Dehoga Nordrhein (Kreisgruppe Mönchengladbach), die EWMG Entwicklungsgesellschaft der Stadt, die Mönchengladbacher Geschäftsstelle des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen-Rheinland, die Jugendkooperation Jukomm – MG-Mitte, das Kolpinghaus Alter Markt sowie das Quartiersbüro Rheydt, die mags – Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe, der Volksverein sowie die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach WFMG. „Sie alle sind der erfolgreichen und wichtigen Kampagne beigetreten und tragen sie durch ihr Handeln weiter in die Breite“, betonte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners bei der Übergabe der Urkunden, welche die Aktivitäten der Einrichtungen dokumentieren.

Oberbürgermeister Reiners (Mitte vorne) mit Vertretern der Neuen im Fairtrade-Bund.

Eine Voraussetzung zur Teilnahme an der Kampagne ist, dass Produkte aus fairem Handel angeboten und im Betrieb eingesetzt werden. Doch nicht nur der faire Handel steht im Vordergrund, auch die Nachhaltigkeit, etwa im Bereich der Bekleidung. So stattet die mags ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Kleidung aus fairer Baumwolle aus. „Beides, fairer Handel und Nachhaltigkeit bedingen sich gegenseitig“, so OB Hans Wilhelm Reiners.

Die Kampagne startete im Jahr 2000 in Großbritannien. Seit 2009 können sich auch Kommunen in Deutschland für ihr Engagement im fairen Handel um den Titel bewerben. Aktuell gibt es 579 deutsche Fairtrade-Towns, außerdem Fairtrade-Schulen und –Universitäten. Die Zahl der Kleinbauernfamilien und Beschäftigten auf Plantagen im Fairtrade-System stieg bis Ende 2016 auf 1,66 Millionen. Es gibt über 1.400 Fairtrade-Produzentenorganisationen in 73 Ländern. 25 Prozent der Fairtrade-Bauern sowie -Arbeitskräfte sind Frauen. Insgesamt erhielten Fairtrade-Produzenten Fairtrade-Prämiengelder in Höhe von 150 Millionen Euro.